Ein etwas unrühmliches, da wissenschaftlich oft nicht fundiertes Kapitel der Meteorologie sind die sogenannten Wetterweisheiten. Besonders am Land bei der bäuerlichen Bevölkerung sind Lostage und Bauernregeln noch heutzutage ein Thema. Mit einem Blick in den "Hundertjährigen Kalender" erhofft der Landwirt, sich einen Vorteil zu verschaffen. Dabei sollte man Vorsicht walten lassen, denn das Wetter hält sich nicht sonderlich gerne an Regeln und Lostage. Viele dieser Wetterweisheiten haben eine Wahrscheinlichkeit von lediglich 50:50, sagen also überhaupt nichts aus.
Es gibt aber auch Ausnahmen, etwa die Eisheiligen, die mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 70 Prozent in einem Zeitraum von etwa 2 Wochen vor bis 2 Wochen nach dem Kalendertermin eintreffen. Sie zählen somit als meteorologische Singularität. In den letzten Jahrzehnten sind Kaltluftvorstöße zur Zeit der Eisheiligen und damit verbundene Morgenfröste im Mai oft ausgeblieben. Somit verliert eine der zutreffendsten Wetterregeln im Erdzeitalter des Menschen allmählich an Aktualität.
Ein Großteil der Wetterweisheiten findet sich bei Tafel 7 direkt an der Wetterstation in Buchform zum Nachlesen.
Des Weiteren wurden uns vom Hydrographischen Dienst über den langjährigen Klimabeobachter, Herrn Josef Schabauer Senior aus Hollenthon, Datenblätter mit detaillierten Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt. Die ersten Seiten des Buches befassen sich mit Auszügen aus Klimabilanzen. Eine Periode von jeweils 10 Jahren wird dabei genauer unter die Lupe genommen, aber auch die Jahresbilanzen ermöglichen einen guten Einblick in die Buchführung von Herrn Schabauer, der diese Aufgabe sehr lange Zeit ehrenamtlich für das Land Niederösterreich ausführte.
|